Spannender Künstler-Mix

 

Viele Künstler und Künstlerinnen haben ihre Ateliers in den Gewerberäumen der ehemaligen Spielzeugfabrik Wisa-Gloria in Lenzburg eingerichtet. Auch dort eingemietet ist das Jugendbeschäftigungsprogramm des Vereins ipsylon / ModulPlus (Regiomagazin hat es vorgestellt).



Zum Tag der offenen Türe gestalten sie zusammen eine abwechslungsreiche Ausstellung.
Mitwirkende Künstler und Künstlerinnen:

Werner Ernst, 1952 geboren, hat seit ca. zweieinhalb Jahren ein Fotoatelier in der Wisa-Gloria. Da arbeitet er professionell in den Bereichen Portraits, Reportagen, Firmenportraits und Sachaufnahmen. Zurzeit arbeitet er an einer Ausstellung über Früchte. Auf seiner Homepage www.portraitgraf.ch findet man eine Auswahl seiner Arbeiten.

 

Jeannette Urech, 1969. Seit rund einem Jahr betreibt Jeantte Urech ein Atelier in der Wisa-Gloria. Sie kommt von der Gestaltungspädagogik her und hat eine Ausbildung als Erwachsenenbildnerin abgeschlossen. In ihrem Atelier beschäftigt sie sich mit der kreativen Bearbeitung unterschiedlicher Materialien. Dabei probiert sie Verschiedenes aus, setzt aber auch themenorientierte Schwerpunkte. Ein Thema bestimmt jeweils die Materialwahl. So hatte zum Beispiel ihre letzte Arbeit den Titel: „Schwarz/Weiss“. Inspiriert vom umstrittenen SVP-Plakat mit dem schwarzen und dem weissen Schaf, ging es um Ausländerintegration in der Schweiz. Aus Zeitungen verschiedenster Länder wurde ein grosser Teppich gewoben. Die daraus entstandene Einheit versinnbildlichte schliesslich, in direkter und philosophischer Weise, sehr eindrücklich das Zusammenleben von Schweizern und Ausländern.

 

Im Moment befasst sie sich mit Strukturen. Natürliche Strukturen, zum Beispiel im Holz, werden aufgenommen, verändert, erweitert, etc. Die so entstandenen Arbeiten konnte sie in der Vergangenheit auch schon verschiedene Male an Ausstellungen präsentieren. So zum Beispiel 2007 in Zürich, Toni-Areal und 2008 in Walenstadt im Museeum Bickel.

 

Sibylle Kessler, 1973 geboren in Zürich, aufgewachsen in Affoltern am Albis, zurzeit wohnhaft in Zürich. Dreijährige Lehre als Vergolderin in Winterthur. Berufsbegleitend drei Jahre an der Kunstgewerbeschule in Bern tätig. Weiterausbildung in einer Holzbildhauerei in Bülach.
Ab Juli 2007 Einzug in die Wisa-Gloria.

 

Sibylle Kessler arbeitet vorwiegend mit Lindenholz. Die Skulpturen sind jeweils aus einem Holzstamm oder einem Stück Holz geschnitzt.

 

Anja Voegeli, geboren 1975, Lehrerin für bildnerisches Gestalten, Seengen, lebt mit ihrer Familie in Lenzburg. Seit acht Jahren gestaltet sie in der Visa Gloria und stellt ihre Werke in der Region Lenzburg aus. In ihren Arbeiten spielt das Phänomen Farbe eine zentrale Rolle. In verschiedenen Techniken, gegenständlich und ungegenständlich, tritt der “Farbklang” in den Vordergrund.

 

Zurzeit illustriert Anja Voegeli ein Bilderbuch, geschrieben von Martha Pabst. Weiter kommuniziert sie mit drei GestalterInnen aus der Umgebung in “Hin- und Herbildern”. Per Post werden die Arbeiten bis zur Vollendung hin und her gesendet.

 

Franziska Aschwanden, 1965 geboren in Cabimas, Venezuela. Handelsdiplom, danach verschiedene Volontariate als Journalistin bei Zeitungen. Schauspiel- und Regieausbildung mit anschliessender Tätigkeit als Produktionsassistentin. Wegen Krankheit Aufgabe der beruflichen Tätigkeit und als Autodidaktin bezieht sie in Zürich 1996 ihr erstes Atelier. 2001 Geburt des Sohnes Luis. Seit Anfang 2008 Atelier in der Ateliergemeinschaft mit Heidi Schönenberger in der Wisa-Gloria. Ihre Farbstiftzeichnungen sind Mutter- und Kinddarstellungen, ausgehend von Raffael, mit autobiographischen Inhalten, vorwiegend aus ihrem Geburtsland.

 

Valérie Balmer, geboren 1961, aufgewachsen in Lenzburg. Vier Jahre Berufslehre als med. techn. Assistentin. 1981 zwei Jahre Aufenthalt in Italien mit Kursbesuchen an der Akademie Florenz.
1985 Vorkurs an der Schule für Gestaltung Luzern. 1986 Zwei Jahre Besuch der freien Abteilung HSG Luzern. Seit 1989 diverse Gruppen- und Einzelausstellungen. Jahresausstellungen im Kunsthaus Aarau. Förderbeitrag des Kuratoriums Kanton Aargau. Mitglied Visarte Schweiz.

 

„Valérie Balmers Landschaftsbilder sind als Naturbilder wirksam, ereignishaft und ereignislos zugleich. Mit ihrer zeitintensiven Arbeitsweise stemmt sie sich gegen den täglichen Reizüberfluss, der die Wahrnehmung atemlos werden lässt. Ruhe stellt sich ein. Dem schweigsamen Schwarz ringt sie feinste Grade lichter Verdichtung ab. Allmählich öffnen sich ineinander verwobene Sphären. Stimmung breitet sich als Fluidum aus. Was erscheint, gleichsam aufscheint, entzieht sich der dinglichen und der begrifflichen Greifbarkeit. Alles wirkt durchlässig.“ (Sabine Arlitt, Kunsthistorikerin Zürich). Seit 2000 Atelier in der Wisa-Gloria Lenzburg.

 

Arbeiten in Graphit/Bleistift.

  • „Farbe Schwarz. Nicht Farbe Schwarz. Subtile Farbigkeit?
  • Verschleiert, leicht trüb. Silberglanz.
  • Nie fassbare Klammer von Helligkeit und Dunkelheit.
  • Zudeckend, schweigsames Schwarz.
  • Sammeln und Abtragen.
  • Die Graphitfläche als Metapher für Fülle an Farbe, Form und sinnlicher Reize.
  • Geduldiges Einschreiben persönlicher Empfindungen.
  • Zeit. Kraft.
  • Zum Vorschein bringen durch Auslöschen. Zeichen entziehen.
  • Täuschende Sichtbarkeit.
  • Gedehnte Zeit. Zeitlos das Erlebnis.
  • Abwägen, ausloten, dosieren von Licht und Dunkel.
  • Nebelartig aufgelöste Schleier netzartig markiert.
  • Jeglicher Ordnung entglittene Strukturen.
  • Zeitverdichtung im Produktionsprozess. Zeit als Verinnerlichung.“

15/9/2008 Valérie Balmer

 

Heidi Schönenberger, 1957 Zürich. Seit 1992 im Aargau wohnhaft. Bezirksschullehrerin, Diplom Bildnerisches Gestalten, 1992 Ausbildung an der Hochschule für Gestaltung Zürich
(Vorkurs und Fachklasse Zeichenlehrer). Weiterbildung Kreativitätstrainerin, Fritz Perls, Beversee, D, 2007.

 

Heidi Schönenberger ist berufstätig und lebt mit ihrer Tochter in Lenzburg. Sie orientiert sich an Fotografien, an Gegenständen, der Natur. In ihren Bildern geht es um Farben und Formen, mit denen sie experimentiert und spielt. Dabei ist sie immer wieder fasziniert von speziellen Farbwirkungen. Die Bilder werden übermalt und verändert, bis sie stimmig sind.

 

Ausstellungen

  • 1997 Aarau, Krone, Erotik im Kleinformat
  • 1998 Aarau, Kunstmuseum, Jahresausstellung
  • 1999 Königsfelden, Kuratorium Kanton Aargau
  • 2001 Aarau, Krone, Weihnachtsausstellung
  • 2002 Schönenwerd, Kunstmuseum Aarau, Jahresausstellung
  • 2003 Lenzburg, Freiraum, Kleinformat
  • 2004 Müllerhaus, Lenzburg, Blumen
  • 2006 Kunst findet Statt, Lenzburg, Ausstellung von Werken
  • Kunstschaffender der Region
  • 2007 Lenzburg, Everest
  • 1992- Lehrerin Bildnerisches Gestalten Kanton Aargau


Ab 15.10.2008 Malatelier nach Arno Stern für Kinder und Jugendliche, nach Bedarf ein Abend für Erwachsene. Anmeldung unter: paint yourself free...

 

Hermann Bob Gelzer, Jahrgang 1947, wohnt in Lenzburg und wechselte 1997 in das Atelier in der Wisa-Gloria-. Zuvor war er im Lenzburger Brättligäu eingemietet. Aktuell arbeitet er hauptberuflich an der Fachhochschule Nordwestschweiz und „kunstet“ im Nebenamt. Dazu ist er als Bassist in verschiedenen Bands musikalisch aktiv. Er malt in Acryl, Öl und Aquarell und druckt Holzschnitte auf einer alten FAG-Druckmaschine.

 

Ausstellungen in Lenzburg, in der Schweiz und über die Landesgrenzen hinaus haben seine Werke einem breiteren Publikum bekannt gemacht. Seine informellen Arbeiten improvisieren mit Farben, Flächen, Formen und Schichten, sie zeigen so auch einen direkten Bezug zu seiner Tätigkeit als Musiker.

 

Andreas Steinemann, 1957, hat sei fünf Jahren eine Werkstatt in der Wisa-Gloria.
Er arbeitet mit dem Material Porzellan und stellt Unikate und Kleinserien von Gefässen her. Das Zusammenspiel der dreidimensionalen Form und dem Dekor ist zentral in seinen Arbeiten.

 

Im Moment entwickelt er eine neue Serie von Porzellanschalen, die für den Verkauf in Fachgeschäften bestimmt sind. Seine Arbeiten werden regelmässig an nationalen und internationalen Ausstellungen gezeigt.

 

Edith von Arx, 1959, Kunsttherapeutin, ist mit dem Urmaterial Ton seit mehr als zwanzig Jahren vertraut. Im Laufe der Zeit wurden in ihrem Schaffen die Objekte mehr und mehr Mittel eines inneren Ausdruckes. Heute lässt sie sich in erster Linie von Gefühlen leiten. Der Ton mit seiner Symbolik und sinnlichen Art beinhaltet für sie Qualitäten einer Urmaterie, aus der alles geschöpft werden kann, und mit der sie in ihren Objekten die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in eine Einheit bringen kann.

 

Edith von Arx arbeitet seit 1½ Jahren in ihrem Atelier in der Wisa-Gloria, einerseits als Kunsttherapeutin und andererseits gestalterisch. Sie lebt zusammen mit ihrer Tochter im oberen Freiamt.

 

Hendrik Barth, 1958 geboren, ist Zürcher Künstler und Kunstvermittler. Er hat sein Atelier seit 2007 in der Wisa-Gloria. Er arbeitet mit Acryl-Mischtechniken auf Leinwand und Papier, schafft dabei Bildwelten so komplex wie das reale Leben. Abstrakte Malerei verbindet sich hier mit Zeichen und Formen aus Natur, Kultur, Technik, Geometrie und Spiritualität zu Bildgeflechten, die zum Sehen, Suchen und Entdecken einladen. Ein besonderes Arbeitsfeld sind mehrteilige Bildsysteme, die auf verschiedene Weise zusammengesetzt werden können und so von Fall zu Fall philosophische, soziale, kommunikative, kartographische und andere Aspekte integrieren können.

 

Hendrik Barth: „Die Polarität einerseits spontaner, sehr freier, lockerer, abstrakter Malerei gegenüber andererseits sehr akkurater, kalkulierter, geometrischer Zeichensetzung zieht sich über Jahre in verschiedenen Ausformungen durch meine Malerei hindurch. Es ist die Suche nach Möglichkeiten, die endlose Verschiedenartigkeit gleichberechtigter Einzelelemente zu einem sinnvollen, funktionierenden Ganzen zusammenzuführen.“ Seit einigen Jahren verbreitet Hendrik Barth das Konzept des Mietens von Kunst für begrenzte Zeiträume statt des teuren Kaufes, um den Erlebniswert von bildender Kunst in den Vordergrund zu stellen. Man findet dieses Angebot bei artrent.ch, und seine eigenen Arbeiten unter hendrikbarth.com.

 

Verein ipsylon / ModulPlus: Das Motivationssemester ipsylon / ModulPlus fördert und unterstützt Jugendliche, welche nach Schulabschluss keine Lehrstelle gefunden oder eine Lehre abgebrochen haben. Mit internen und externen Arbeitseinsätzen, Ergänzungsschulung und intensivem Bewerbungstraining werden die durchschnittlich 45 Jugendlichen auf den Einstieg in die Berufswelt vorbereitet. Seit 7 Jahren ist das Motivationssemester in den Räumlichkeiten der Wisa-Gloria beheimatet. In den internen Arbeitseinsätzen werden unter Anleitung von Fachpersonen Papiermaché-Dekoprodukte hergestellt, Möbel restauriert und mit neuem Design versehen, Bilderrahmen angefertigt, Illusionsbilder gemalt, Globi-Strassentafeln produziert und vieles mehr.

 

Einige dieser Produkte finden Sie im shop46, der ebenfalls im Gebäude der Wisa-Gloria gemeinsam von einer Fachperson und den Jugendlichen geführt wird. Um das Angebot abzurunden, wird neben den kreativen, handwerklichen und bildenden Bereichen zusätzlich eine interne Kantine geführt und den Jugendlichen so die Möglichkeit geboten, auch im Bereich Gastronomie erste Erfahrungen zu sammeln.

 

Öffnungszeiten Tage der offenen Tür:

05.03.2009 18:00 – 21:00 Uhr
06.03.2009 18:00 – 21:00 Uhr, anschliessend Jazz und Lifekonzert in der Baronessa
07./08.03.2009 11:00 – 17:00 Uhr

 

05. – 08.03.2009
Wisa-Gloria-Areal

Sägestrasse